Lymphologie bei Lymphödem und Lipödem

Lymphologie in der Physiotherapie  

Informationsbroschüre zum 3 Phasen Prozedere

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Lymphödem

Definition

Ein Lymphödem ist eine sichtbare und tastbare Schwellung eines Körperteils, die infolge einer Stauung der Lymphflüssigkeit entsteht. Diese sogenannte Lymphe ist eine hellgelbe Flüssigkeit, die das Lymphplasma und bestimmte weisse Blutkörperchen enthält: die Lymphozyten. Die Lymphe fliesst in besonderen Gefässen, den Lymphbahnen. Lymphknotenstationen unterbrechen diese Bahnen. Erreicht die Lymphe eine Lymphknotenstation, filtern beziehungsweise reinigen die einzelnen Lymphknoten dieser Station die Lymphe. Dabei entziehen sie ihr beispielsweise Krankheitserreger und Giftstoffe.

Zu der für das Lymphödem kennzeichnenden Schwellung kommt es, wenn der Fluss der Lymphe in den Lymphbahnen gestört ist und sich durch eine chronische Lymphstauung (sog. Lymphostase) Wassereinlagerungen bilden: Es entsteht ein eiweissreiches Ödem – das Lymphödem. Der betroffene Körperteil kann sich in seinem Umfang stark ändern. Er ist nicht nur geschwollen, sondern sichtlich prall mit Flüssigkeit gefüllt. Besonders bedeutsam sind diese Schwellungen im Bereich der Beine und der Arme: Dort entstehen Lymphödeme häufig nach einer Operation, bei der es notwendig war, Lymphknoten zu entfernen (z.B. Lymphknoten der Achselhöhle bei Brustkrebs). Auch Kopf und Hals, der Rumpf oder die Genitalien können von einem Lymphödem betroffen sein.

Therapie

Bei einem Lymphödem zielt die Therapie in erster Linie darauf ab, für eine Entstauung zu sorgen. Zudem ist es bei einem Lymphödem allgemein ratsam, einige Verhaltensregeln zu beachten: Wenn sich Ihr Lymphödem in einem wenig fortgeschrittenen Stadium befindet, kann eine erfolgreiche Therapie schon darin bestehen, die angeschwollenen Körperteile hoch zu lagern. Tragen Sie ausserdem keine enge oder einschnürende Kleidung und vermeiden Sie nach Möglichkeit jegliche Verletzungen.

Bei einem Lymphödem ist das erste Ziel der Therapie, das im Gewebe gespeicherte Wasser so weit wie möglich zu verringern, beziehungsweise das Gewebe zu entstauen. Das lässt sich in der Physiotherapie mit der manuellen Lymphdrainage mit Bandage (2-3x pro Woche) erreichen.

 Erst in einer zweiten Phase wird die Anpassung eines Kompressionsstrümpfes durch den Orthopädietechniker vorgenommen.

Lipödem

Definition

Beim Lipödem nimmt das Fettgewebe der Unterhaut an beiden Beinen symmetrisch zu und lagert Wasser ein. Im Verlauf reagiert es schmerzhaft auf Druck. Die Erkrankung tritt fast ausschliesslich bei Frauen auf.

Von einem Lipödem spricht man, wenn sich an beiden Beinen (oder seltener an den Armen) das Fettgewebe der Unterhaut vermehrt und schmerzhaft auf Druck reagiert. Manchmal ist auch das Gesäss mitbetroffen. An Füssen (oder Händen) nimmt das Fettgewebe bei einem Lipödem dagegen nicht zu. Auch der Körperrumpf bleibt vom Lipödem unbeeinträchtigt, sodass ein deutliches Missverhältnis bei den Proportionen von Ober- und Unterkörper besteht, vor allem wenn die Betroffene normalgewichtig ist.

 Therapie

Bislang gibt es für das Lipödem keine ursächliche Therapie. Dennoch lassen sie die Beschwerden der Erkrankung durch eine Behandlung grösstenteils lindern und auch der Umfang der Beine (oder Arme) verringern. Ob bei einem Lipödem eine Therapie notwendig ist, hängt davon ab, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist.

Bei einem Lipödem ist das erste Ziel der Therapie, das im Gewebe gespeicherte Wasser so weit wie möglich zu verringern, beziehungsweise das Gewebe zu entstauen. Das lässt sich in der Physiotherapie mit der manuellen Lymphdrainage mit Bandage (2-3x pro Woche) erreichen. 

Erst in einer zweiten Phase wird die Anpassung eines Kompressionsstrümpfes durch den Orthopädietechniker vorgenommen.

Für Ernährungsfragen, kosmetische und/oder psychologische Anliegen, sowie Fitnesstraining, verweisen wir bei Bedarf auf andere Fachpersonen.

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